Christiane F. Wir Kinder vom Bahnhof Zoo

Christiane F. Wir Kinder vom Bahnhof Zoo, 1990
Verfügbar Ja (1) Titel ist in dieser Bibliothek verfügbar
Exemplare gesamt 1
Exemplare verliehen 0
Reservierungen 0Reservieren
Medienart Buch
Verfasser Hermann, Kai Wikipedia
Verfasser F., Christiane Wikipedia
Beteiligte Personen Hermann, Kai [Red.] Wikipedia
Beteiligte Personen Rieck, Horst [Red.] Wikipedia
Beteiligte Personen Richter, Horst [Vorw.] Wikipedia
Systematik J 14 + - Jugendbücher ab 14 Jahre (Jg. 7-9)
Interessenskreis ab 13
Schlagworte Erlebnisbericht, Jugendbuch, Dokumentation, Heroin, Junkie, Prostitution, Drogenabhängigkeit, Drogensucht, Wahre Geschichte, Babystrich, Berlin <Bahnhof Zoo>, Drogenszene, Entzug, Lebensgeschichte
Verlag Gruner + Jahr
Ort Hamburg
Jahr 1990
Umfang 333 S.
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Annotation Pressestimmen
"Als die STERN-Serie 'Wir Kinder vom Bahnhof Zoo' im September 1978 beginnt, ahnt niemand, dass sie - so der Spiegel - 'zur meistgelesenen Geschichte seit Schneewittchen und Winnetou' werden wird. Ihr Schicksal bewegt junge Menschen bis heute. Das Buch erobert Platz 1 der Spiegel Bestseller-Liste und behauptet ihn 95 Wochen - ein Rekord bei Sachbüchern seit Bestehen dieser Liste. In über 20 Sprachen wird es übersetzt und millionenmal verkauft. Als internationaler Erfolg erweist sich 1981 auch die Verfilmung." (Der Stern)
Kurzbeschreibung
Im Alter von zwölf Jahren kommt Christiane F. in einem Jugendheim zum Haschisch, kurz darauf in einer Diskothek zum Heroin. Sie wird süchtig, geht vormittags zur Schule und nachmittags mit ihren ebenfalls heroinabhängigen Freunden auf den Kinderstrich am Bahnhof Zoo. Die Berlinerin Christiane F. erzählt mit minuziösem Erinnerungsvermögen und rückhaltloser Offenheit ihre traurige Geschichte. Ein Buch, das in den 70er Jahren Deutschland erschütterte - und bis heute nichts von seiner Aktualität eingebüßt hat.

spätfolgen - ein nachwort fehlt, 27. Januar 2011
Von Pirelli - Alle meine Rezensionen ansehenRezension bezieht sich auf: Wir Kinder vom Bahnhof Zoo (Taschenbuch)
habe das buch nach 30 jahren wieder gelesen (war damals 13), da ich jetzt 2 maedchen habe, die bald so alt sind wie christiane f. damals als sie angefangen hat und ich, als ich es gelesen habe.
zunaechst: das buch ist immer noch gut und wachruettelnd.
zum inhalt sagen all die anderen rezensionen genug.

einen minuspunkt gibt es aber aus folgenden gruenden:

was mir fehlt ist ein nachtrag zur weiteren lebensgeschichte von christiane f. - immerhin sind seitdem ueber 30 jahre vergangen, und man weiss vieles ueber das weitere leben der protagonistin. das ende des buches zeigt eine postitive situation im leben christiane f's, sodass man glauben koennte, es sei so "einfach", ein neues leben zu beginnen, auch wenn das leben vorher so extrem schwierig war.

das stimmt leider nicht, denn christiane f. ist ihr leben lang suechtig geblieben. die vielen tantiemen, die sie damals bekommen hat (ueber 1 mio. mark, als das buch herauskam) und immer noch bekommt (es reicht gut zum leben), haben ihr das leben sicherlich einfacher gemacht, sie aber nicht retten koennen in ein drogenfreies dasein.
sie hat das heroin zwar mittlerweile (meistens) gegen methadon ausgetauscht und vor kurzem wohl abgesetzt, aber sie hatte immer beigebrauch (weiche drogen, medikamente). begleitet von rueckfaellen mit heroin, weiteren entzuegen usw. hat sie ich auch nie von der szene lossagen koennen.
ein sohn (mittlerweile 14) hat ihr anscheinend viel sinn und kraft fuer's leben gegeben - trotzdem hat die fuersorge ihn ihr jetzt (2010) abnehmen muessen, da sie ihr leben nicht mehr im griff hat.
als spaetfolgen der damals konsumierten harten drogen (insbesondere heroin und psychotrope substanzen wie LSD) hat sie seit jahren zunehmend wahrnehmungsstoerungen u.a., heute leidet sie unter starken wahnvorstellungen, mit denen sie ihr leben nicht mehr bewaeltigen kann - sie ist jetzt 48...

ueber die gefahr der spaetfolgen - koerperlich durch chronische organschaedigungen sowie psychisch durch flash-back und psychosen - sollten die jugendlichen, die das buch lesen, auch bescheid wissen.
daher faende ich es sinnvoll, dieses immer noch vielgelesene und auch aktuelle buch mit einem kommentar/nachwort zu versehen. soviel sollte ein verlag, der den anspruch hat, gute (jugend)buecher herauszubringen, seinen (jungen) lesern schuldig sein. viele werke sind heutzutage mit solch einem update versehen, wenn es neue erkenntnisse, fakten, ansichten gibt.

ansonsten sehe ich die gefahr, dass der mythos fixerprinzessin mit happy-end zu sehr idealisiert wird.
nachdem sie es in berlin zigmal versucht hat und gescheitert ist, geht sie einfach aufs land, weg von der szene, und schafft es dort - so das gefuehl (und vielleicht auch hoffnung) des lesers am ende des buchs.
leider stimmt das eben nicht - der weg ist (besonders heute) sehr nah in die naechste szene...
wenn es rechtlich oder warum-auch-immer nicht geht, kann man doch zumindest eine empfehlung geben, sich im internet zu informieren, was aus "christiane f. heute" geworden ist, so wie ich es getan habe. man findet schnell auch serioese artikel zu diesem thema, u.a. aus der FAZ, dem stern, dem tagesspiegel etc., sowie meiner meinung nach ernuechternde interview-filme z.b. bei youtube (von ihr selbst aber auch von ihren freundinnen, z.b. stella, die mittlerweile wie fast alle aus dem buch auch gestorben ist)
wenn viel-lesende jugendliche, die heute durch die medienvielfalt ganz anders informationen und eindruecke "konsumieren" als wir damals, das buch lesen und danach ohne weitere reflektion weglegen um zum naechsten buch zu greifen, kommt vielleicht gar nicht so viel von dem an, was das buch bewirken sollte - oder im schlimmsten falle sogar experimentierlust.

zudem hat sich die drogenlandschaft heute sicherlich deutlich veraendert - hasch steht fast auf der stufe von alkohol, viele jugendlichen (und erwachsenen) meinen, mit ecstasy (und aehnlichen drogen) sowie kokain (fast ueblich unter den "erfolgreichen" der heutigen zeit) etc. seien sie weit weg von der geschichte der christiane f., sehen sich nicht gefaehrdet, solange sie nicht in die heroin-kreise geraten. das suchtpotenzial und die spaetfolgen sind aber auch hier bekannt und definitiv nicht zu unterschaetzen.

ich werde noch etwas warten, das buch aber meinen kindern empfehlen zu lesen - mit erklaerungen und gespraechen danach und infomaterial aus dem netz.
Exemplare
Ex.nr. Standort
13652 J 14 +, Her

Leserbewertungen

Es liegen noch keine Bewertungen vor. Seien Sie der Erste, der eine Bewertung abgibt.
Eine Bewertung zu diesem Titel abgeben