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Ein empfehlenswertes Bild-Sachbuch über das Leben eines vornehmen Römerjungen im antiken Rom zur Zeit Kaiser Hadrians (128 n. Chr.). (GE) Rom im Jahr 128 (leider muss man erst mühsam herausfinden, dass die Zeit von Kaiser Hadrian, also nach Christi Geburt gemeint ist): An einem schulfreien Festtag unternimmt Titus, der Sohn eines Senators, mit seinem Vater einen Bummel durch die antike Stadt. Von seinem Haus aus gehen sie durch die Straßen zum Forum, besuchen Tempel und das Kolosseum, fahren schließlich zum Hafen am Tiber und entspannen sich anschließend in den Trajan-Thermen. Mit dem Besuch eines Wagenrennens im Circus Maximus auf dem Programm endet der ereignisreiche Tag im Leben eines jungen, vornehmen Römerbuben. In der bewährten Form von Jugend-Sachbüchern wird dem Betrachter das alte Rom nahe gebracht: Bilder, in denen alte Bauten rekonstruiert dargestellt werden und durch verschiedene Schnitte auch das Innere mit seinen Funktionen gezeigt wird, kurze, erläuternde Rand-Texte, in denen auf Wichtiges aufmerksam gemacht, auf geschichtliche, kunsthistorische und kulturgeschichtliche Tatsachen hingewiesen und so entsprechendes Wissen vermittelt wird, zeichnen ein lebendiges Bild vom Leben in der Hauptstadt der antiken Welt. Dabei gibt es sogar für geschichtlich Versierte immer wieder Neues zu entdecken (wer kennt z. B. die streng fest gelegte Sitzordnung für die Zuschauer auf den Rängen des Kolosseums?). Die Darstellung ist allerdings sehr stark auf das geregelte Leben eines einflussreichen, begüterten Römers abgestimmt - von Elend, Not, Schmutz und Armut wird nur ganz am Rand in wenigen Nebenbemerkungen berichtet. Dennoch ist das "Bilderbuch" geeignet, eine plastische Vorstellung von den sonst nur als Ruinen bekannten Bauwerken und vom Leben einer gewissen Schicht im Rom der Kaiserzeit zu vermitteln. Ein Glossar im Anhang erklärt die wichtigsten Fachausdrücke, könnte allerdings durchaus noch umfangreicher sein. Ob allerdings so manche (vereinfachte, verallgemeinernde) Darstellung und alle Ausführungen den strengen Augen von Wissenschaftlern standhalten würden, kann ich als Nicht-Historiker kaum beurteilen. In Bibliotheken würde ich das Buch unter der Kategorie "Jugend-Sachbücher, Geschichte" (als brauchbare Ergänzung zum Geschichts- und Lateinunterricht) einordnen, aber durchaus auch so manchem geschichtlich interessierten Erwachsenen und Rombesuchern empfehlen. *bn* Johann Lenzenweger |
